Was kann man noch tun, wenn:
1. man mit 2wegerichen ziemlich durch ist und mal wieder eine neue Box haben möchte
2. die Schwächen der 2wegeriche ausgebügelt werden sollen.....
das hier:
VisaTOM
hier die Version mit dem AL200
Da der Visaton AL200 schon lange auf passende Spielpartner gewartet hat und mit dem TI100 ein neuer Mitteltöner auf den Markt kam, ergab es sich so die interessante Möglichkeit, zwei "Metaller" zu verbinden. Die Metallresonanzen, gegen die meist wirksame Saugkreise angewendet werden müssen, fallen hier sehr spärlich aus. Ein gedämpfter SK bemüht sich um die Materialresonanz beim TI100. Man kann es auch ohne versuchen, es klingt einen Tick anders, etwas heller..
Im Hochtonbereich kam dann der MHT12 gerade richtig dazu. Auch an dieser Stelle fügt sich der MHT12 klaglos und einfachst beschaltet in das Gefüge ein. Falsch, es ginge noch akzeptabel mit einer 6dB Weiche, aber das wäre ein wenig zuviel des Guten!
Einsatz der einzelnen Chassis: AL200 bis rund 500 Hz, dann der TI100 bis rund 3.500 Hz und weiter der MHT12. Lösungen, die Trennung Bass-Mitteltöner tiefer zu verlegen, haben mir klanglich nicht gefallen. Es ist auch ungleich schwerer zu realisieren, da mit den beschränkten Messmöglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen (DLSA in 15qm) eine Trennung um die 500 Hz besser und griffiger, also somit praktikabel ist.
Die Gehäusedaten
Gehäuse-Innenansicht VisaTOM Bild 1.jpg
Gehäuse außen VisaTOM Bild 2.jpg
Oberteil: Zeichnung MHT.pdf
Baßabteil: Zeichnung TT.pdf
Die Skizzen/Bilder sind freundlicherweise von Thorsten Gut angefertigt worden. Hierfür ein dickes "Danke schön"!
Die Weiche(n)
Ich lasse die alte Weiche trotz allem mal hier drin. Es ist aber Geschmacksache, mir gefällt die nicht so gut. Daher die neue Weiche, mit der auch die Messungen entstanden
Variante 2 meine letzte Version. Mit dieser Version fanden auch die nachfolgenden Messungen statt. Version 2: Trennung zwischen Baß und TI100 etwas tiefer gelegt. Das RC ist verzichtbar. Im Höreindruck etwas weniger Baß und Grundton als Weiche 1. Es bieten sich also mehrere Varianten an. Das alles sieht zwar von der Beschaltung her spartanisch und wenig professionell aus gegenüber heutigen "Modeweichen" die den Frequenzgang nur noch als ideale Gerade bevorzugen, aber ich kann hier versprechen, das ändert sich beim Hören. Je weniger Bauteile umso impulsiver ist das Erlebnis letzten Endes. Jedes Bauteil verändert den Klang umd Welten mehr als ein Stückchen Highend-Kabel!
Ergebnis und akustische Erlebnisse
Das System ist modular aufgebaut. VisaTOM ist eine echte 3weg-Box. Der kleine TI100 spielt durch den Hochpaß ohne jegliche Belastung mit großhubigen, tieffrequenten Signalvorgaben. Und was das kleine Chassis kann ist schon fast unbeschreibbar! In Boxen wie Topas mag man zwar auch seinen Spaß finden, für ernsthafte Wiedergabe von Musik sind aber baßarme 10cm-Chassis nicht geeignet. Da sollte man schon lieber zu einem 17er oder Größerem greifen.
Der Vergleich zum BlackJoe mit Sub war allemal interessant. TOM klingt imd MT-Bereich besser als Joe. TOM macht den Raum noch einen Tick besser, die Sänger stehen einen kleinen Tick näher zum Hörer. Und schließlich liefert TOM eine herausragende Ortung. Raumabbildung kann man fühlen und greifen. Auch stehen die Schallquellen präzise sortiert und ohne ärgerliches Suchen erkennbar an ihrem Platz.
Nach ausgiebigen Hören auch mit Bekannten kann ich feststellen, dass die Box ganz eindeutig in die Klasse "Oberkante" einzusortieren ist. Sie spielt überrragend souverän auf und einen merklichen Tick präsenter als Joe. Originalität und Homogenität von Stimmen und Instrumenten sind hervorragend.
Es zeigt sich hier wieder einmal deutlich, daß sich der auch Materialeinsatz Cent für Cent lohnen kann! Immerhin ist das Pärchen mit etwa 1.000 Euro nicht geschenkt. Für das Geld bekommt man aber meines Erachtens sicherlich nicht ünerall so schnell was Schlüssiges, auch keine Duetta oder Vergleichbares. Best-Buy pur!
Hör-Anmerkungen von Cylob
letzte Woche Dienstag (27.05.03) hatte ich das Vergnügen
die VisaTom mit dem neuen TIW 200 bei Klaus zu Hören.
Die Lautsprecher spielten sehr homogen und gaben sich zu keiner Zeit tonal eine
Blöße. Räumliche Abbildung und Tiefenstaffelung passten sehr gut. Ich hätte
mir zwar eine noch ausgeprägtere Mittenortung gewünscht, Klaus meinte aber das
wäre ohne Probleme zu erreichen wenn man den MT ein wenig anheben würde.
Zu meiner Verwunderung lieferte der TIW 200, der ja als Subwoofer Treiber
beworben wird, bis 350Hz eine sehr gute Vorstellung ab. Er klang schön Trocken
und verlieh der Bassdrum auch schon bei kleinen Lautstärken einen sehr schönen
druckvollen Punsch. Von mir aus hätte es noch ein wenig mehr sein können, ist
aber Geschmacksache. Auf jeden Fall konnte man keine Schwächen ausmachen, wie
sie langhubigen Schwermembranen im Hifi Bereich oft nachgesagt werden, das
Gegenteil war eher der Fall.
Der MHT12 spielte eigentlich genau so wie ich es erwartet hatte, sehr
ausgewogen, feinzeichnend und niemals nervig. Ich als Kalotten Fan musste mich
erst mal ein wenig daran gewöhnen, man hat immer den Eindruck das irgendwas
fehlt, aber je länger man hört desto besser gefällt es.
Um es auf den Punkt zu bringen, die VisaTom ist ein Lautsprecher den ich mir
auch in meine Wohnung stellen würde ( das sind mittlerweile nicht mehr viele )
und dank seiner sehr neutralen Abstimmung auch noch nach Monaten gefallen wird!
Messungen
am 2.5.03 bot sich ein Brückentag an, um nach Haan zufahren und dort auf Einladung von Friedemann Hausdorf die Tommy zu messen und 2. im Vergleich dazu die Vox MTI zu hören.
Die erste Messung mit einem Neutrik, Pegelglied MT RS=1,5 Ohm:
hier die Messungen mit ATB, Pegelglied MT RS=3,3 Ohm::
der kleine Zacken bei 350 Hz ist eine Gehäuseresonanz des Baßteils. Die hätte ich mit DLSA ie gefunden und somit auch nicht beseitigen können. Danke an Herrn Hausdorf von Visaton die sachkundige Hilfestellung! Zwei Freunde die den Meßausflug mitmachten, waren auch stark beeindruckt von der sachkundigen und trotzdem lockeren Begegnung.....
Messung am 3.5.2003 mit DLSA (mit dem AL200):
Der TIW200 ist eingebaut:
Und nun der allerneueste Meßschrieb mit dem TIW200.
Weiche geändert auf 3,3 statt 4,7 mH und das Pegelglied vor dem MT auf 3,3 = RS. Es ist nicht zu glauben, aber wahr. Und klingen tut das fürs erste ohne erkennbare Macken. Ich will hier icht in Superlativen schwelgen, aber das könnte es sein! Baß etwas zurückhaltender wie mit dem AL200, aber dafür der Grundton sauberer und etwas besser.
an der Stelle die Anmerkung: der TIW200 hört sich sehr gut an. Entgültig werden Messungen nächste Woche (?) mit Klippel zeigen, was los ist. Bis jetzt kann ich mit meinen Ohren feststellen, daß es wirklich ein herausragend gutes Baßchassis ist! Fast kann man vergessen, daß es 25er gibt!
Gehäuse
Das Gehäuse stellte ich mir von Anfang an NICHT als Transportungetüm vor! Dass eine 3weg mit einem 20er aber schon gewisse Masse annimmt, bleibt nicht aus. Daher hier eine Trennung zwischen den Bereichen Bass und Mittelhochton. So bleibt "Tommy" trotz seine rund 1,15m Höhe leicht und handelbar. Durch die Verwendung von hochwertigen Rollen als Füße für die Baßteile freut sich auch die Putzfrau!
Zur Zeit suche ich noch jemanden, der mir die exakten Gehäuse-Zeichnungen macht. Bis dahin mal kurz die Masse so:
Bass = 70cm hoch, 25cm breit und 36cm tief. (ohne Rollen) Nettovolumen 45 Liter, gefüllt mit Dämmwolle.
MHT = 32cm hoch, 21cm breit und 28cm tief. Die 28cm Tiefe müssen aber um 8cm gekürzt werden für das Weichenabteil. Nettovolumen 8 Liter. Gefüllt mit Dämmwolle. Die Gehäusebreit ist unbedingt einzuhalten, ansonsten ist die Weiche anzupassen.
Material ist in diesem Fall Buchen-Multiplex in 20mm Stärke.
Wen es interessiert, noch einige Bilder bei Visaton vom 2.5.2003:
Friedemann gefällt es noch nicht 100%....
na bitte, da haben wir das Übel ja (aber nicht weitersagen):
mit Bodyguard Dirk im Meßraum
nochmal prüfen....
und dann im Hörraum
Fazit: hat Spaß gemacht. Danke an Visaton und speziell Friedmann Hausdorf.
Neue Messungen am TIW200 am 4.6.2003 bei und von Karl-Heinz Fink
hier die Filme der Laser-Messungen, die Zahl hinter TIW 200 ist die Frequenz in Hz: