Sind Kauf-/Fertig-Boxen besser als Selbstbau-Boxen

Bei der Beurteilung der Frage muss man gerechterweise unterstellen, dass man vergleichbare Objekte vor sich hat! Es ist sinnlos, eine 2weg FB gegen eine 4weg SB zu vergleichen. Das gilt natürlich auch umgekehrt!

Vorausgesetzt die Chassis sind gleichwertig, das Gehäuse ist technisch OK, lässt sich aber folgendes sagen: eine FB Jamo Concert8 zB ist mit identischer Bestückung an Material der SB allerhöchstens gleichwertig! Preis ist allerdings 4SB = 1FB, also viermal teurer ist die Fertige. Mit dem Faktor 4 kann man ganz grob den Preisvorteil auch anderer SBs erfassen, starke Schwankungen sind aber hier möglich. Vor allem bei Sonderangeboten oder Restangeboten. Das mag dann bis zu 1:1 gehen aber auch noch weiter auseinander klaffen!

Klanglich habe ich bis heute keine Fertigbox gehört und gesehen, die es mit einer gleich teueren SB aufnehmen könnte. Und was das Aussehen angeht, sind bei einer SB dem Bastler keine Grenzen gesetzt. Gerade für ausgefallene Designs und Hölzer muss aber der Käufer von Fertigboxen meist sehr tief in die Tasche greifen!  

Ein weiterer Punkt könnte die Anpassung an den Raum sein. So wird jede Fertigbox nach gewissen durchschnittlichen Hörgewohnheiten und - umständen abgestimmt! Nicht so bei SBen: da wird am Hörplatz gemessen und auf realistische Einflüsse Rücksicht genommen!  


 

Wie beschreibt man Klang?

Es wird wohl nur mit den Ohren gehen, also gleichzeitiges Hören, wenn zwei Personen sich ihre Boxen klanglich beschreiben. Im Internet im Visaton-Forum habe ich von "Tomtom" eine Zusammenstellung gefunden, die ganz brauchbar erscheint:

Beschreibungen


Klangverlust durch Spannungsteiler in Frequenzweichen: Habe ich neben Pegelverlusten nicht auch immer Abbildungsverluste, d.h., der Widerstand lässt den Lautsprecher nicht mehr so spielen wie er eigentlich könnte, womit dann Details verloren gehen???

Ich verwende nur Metallfilmwiderstände. Bisher habe ich noch keinen hörbaren Klangverlust durch Einsatz von Pegelgliedern feststellen können. Auch alle mir bekannten Veröffentlichungen in Elektor, Elrad und den LS-Fachblättern geben hier keinen ernst zu nehmenden Hinweis auf Verschlechterung des Klangs.


Steigerung Klang und Wertigkeit von Frequenzweichen: Kann ich problemlos durch Ersatz der normalen Kondensatoren durch teuerste Zinnfolien und Jensen, der Normal-Spulen durch Flachdraht und Trafokernspulen den Klang meiner Boxen verbessern?  

Den Best-Buy muss man hier informatorisch anmerken, der dürfte etwa bei den erwähnten Solen und Audyn Folienkondensatoren liegen. Drunter sollte man nur gehen, wenn die Gesamtkosten der Box auf niedrigstem Niveau liegen sollte. Bei teueren Bausätzen von um die 1.000,- Euro oder mehr betrachte ich es als überflüssig, um 50,- für Bauteile zu feilschen. Ob man jedoch den Einsatz von sehr hochpreisigen (und zweifellos guten) Jensen-Cs unbedingt als Klangverbesserung wahrnimmt, sei dahingestellt. Die Annahme, man würde durch Einsatz teuersten Materials automatisch auch eine Steigerung des Musikerlebnisses erhalten, ist wohl nicht unbedingt richtig. Mögliches Tuning zieht unterschiedliches Wirken auf den Amplitudengang nach sich, Pegelglieder passen nicht mehr, bzw. müssen eingefügt werden. Die Originalabstimmung des Entwicklers geht schlimmstenfalls verloren.

Dass der Klang einer gut abgestimmten und ausgerüsteten Box durch Einsatz von zB Flachdrahtspulen "dramatisch" ansteigt, gehört ins Reich der Träumerei. Wenn durch viele solcher dramatisch positiv wirkenden Eingriffe die Anlage vom Besitzer kaum mehr wieder zu erkennen ist, hat das gewiss andere Gründe. 


Sind Klangunterschiede zwischen CD und MiniDisc oder MP3 hörbar

Schwieriges Thema, aber interessant und letzten Endes auch zu klären.

Es gibt Personengruppen, das sind vor allem Jüngere, die nehmen noch Frequenzen stark wahr, die von MD oder MP3 beschnitten werden. So hat der Kleine von meinem Bruder aus Rainer Halstenbachs TestCD von 8 möglichen Treffern 6 erkannt. Das hat keiner erreicht, der bei mir bislang den kurzen Test mitmachte, alle waren aber auch älter als rund 25. Diese Aussage gilt für die Original-CD-Datenmenge im Vergleich zur MP3 1:11. Also rund 9% der CD-Datenmenge! Zwischen 1:1 und 1:5 oder 1:8 war auch von dem Kleinen nichts zu erkennen. Keine eindeutigen Ergebnisse, nur Zufallstreffer im Bereich 50%.

Im Vergleich der Minidisc und MP3 1:5 gegen die CD ist bisher also niemand in der Lage gewesen, die reduzierten Stücke zu erkennen. Das gilt auch für solche Hifi-.Fans, die vorher absolut überzeugt waren, daß sie das klar unterscheiden könnten! Mit einiger Verblüffung nahmen sie das klare Ergebnis zur Kenntnis.

Nun gibt es aber immer wieder Leute, die glauben bereits Unterschiede zwischen CD und PC-CDR  hören zu können. Das heißt: gleiche Datenmenge! Beispiel auch die angefasten und am Rand mit grünen Filzschreiber "getunten" CDs. Auch diese Hörer haben außer der verbalen Ansage, das unterschieden zu können das bis heute nicht nachweisen können. Leider werden immer wieder Behauptungen aufgestellt und dann enden diese Diskussionen im Sand. Hier darf man nicht alles glauben was einem erzählt wird, sondern man sollte sich auf die eigenen Ohren verlassen.

In einer Fachzeitschrift (ich meine es war Stereoplay) wurde vor langen Jahren eine CD auf DAT aufgenommen. Und dann über DATs immer wieder weiterkopiert bis die 100.ste Kopiegeneration erstellt war. Und dann wurde die Original-CD mit der 100sten Kopie-Generation verglichen. Ergebnis: kein hörbarer Unterschied.